Oftmals demontieren wir in hist. Gebäuden ja Bauteile, die es zwar in veränderter Form, aber gleicher Funktion in die Jetztzeit geschafft haben. Also zum Beispiel Fliesen, Türen, Zäune, Fenster, u. v. m. gibt es ja auch heute noch. Manches aber ist tatsächlich verschwunden, weil einfach in unsrer modernen Zeit kein Bedarf mehr dran ist. Zum Beispiel Bassenas am Gang. Die braucht heutzutag kein Mensch mehr. Wo doch im Smarthome sogar schon die Balkonkisterl an die automatische Bewässerung ang'schloss'n sind. App-gesteuert, eh kloar. Und auch die gegenständlichen Kleiderhaken sind der kollektiven Wahrnehmung entschwunden. Einst jedoch waren solche in den bissl gehobeneren Mehrparteienhäusern außerhalb jeder Wohnungstür zu finden. Meist an der hübsch profilierten Türstock-Verblendung montiert, dienten sie dem Auslüften der Überkleider, sprich, Mantel und Hut wurden für's Erste mal dort abgelegt und erst später, frei jeder olfaktorischen Anhaftung, also wenn's nicht mehr g'stunken haben, in die Wohnung geholt. Braucht man natürlich auch nicht mehr, solche "Lüft-Kleiderhaken". Stinkt's Manterl heutztag, so greift man zum Aprilduft-Textilerfrischer oder man haut's einfach in den Müll - blöd wär' ma, wo doch so ein neuer Überzieher vielleicht einmal knapp 10 Euro kost' … Selbstverständlich dürfen Sie unsere "Paletots" auch als gewöhnliche Garderoberhaken verwenden. Aber bittschön, vergessen'S uns nur ja nicht, welch' ursprünglich tragende kulturgeschichtliche Rolle ihnen einst zukam.